Ernstes?
Hallo Allerseits,
was müßt ihr für ein Bild von mir haben, wenn der erste Beitrag auf einem neuen Blog von einem Hund kommt. Ihr meint sicher, ich wäre (im leichtesten Fall) nicht Herr(in) meines Hundes, oder aber völlig meschugge, vielleicht auch nicht fähig einen ernsthaften Beitrag zu bloggen, oder, oder, oder....! Mag sein, vielleicht von allem ein wenig,bestimmt.
Ich will mich auch gar nicht entschuldigen, schließlich bin ich nur eine Teilzeitoptimistin. Optimismus ist wie ihr sicher wißt nur ein Ausdruck für lebensbejahende, aufgeschlossene, ja auch lustige Menschen, die in allem, was so um sie herum geschieht etwas positives sehen. Sarkasmus, negative Lebenseinstellung und Verzweiflung passen nicht, oder nur in der abgeschwächtesten Form in ihr Leben.
Tja und da sind wir bei Ernsthaftigkeit. Ich will nicht sagen, dass jeder, der ernsthaft ist in seinem Tun und Denken ein Pessimist ist, aber bei näherer Betrachtung könnte man darüber diskutieren.
Nehmen wir an, ich müsste mich mit einem Thema auseinander setzen, dem eine Tat, eine Handlung folgen muss. Dann muss ich eine gedankliche Liste erstellen, ein Für und ein Wider. Das betreibe ich mit Ernsthaftigkeit, damit auch etwas Vernünftiges dabei herauskommt.
Nehmen wir an, dass ich das beruflich tun muß, Entscheidungen fällen, ein Für oder Wider erwägen, dann bin ich schon ein Mensch, der durch seine Tätigkeit zu ernsthaftem Handeln gezwungen wird.
Ist dieser Mensch dann in der Lage, wenn er sein berufliches Umfeld verlässt, Feierabend macht, voller Optimismus Heim zu kehren, mit wildfremden Menschen über Kleinigkeiten in der U-Bahn zu lachen, den vergangenen Tag aus zu blenden, mit all seinen Widrigkeiten und den künftigen, mit seinen eventuellen Katastrophen auch?
Nun eine andere Situation. Mein vierbeiniger Freund Willi, ein absoluter Optimist im Übrigen, ist nicht mehr der Jüngste. Gestern stellte er sich und seine Ansichten kurz vor. Auch wenn er wusste, dass er gleich wieder ins "Haus der Angst" einkehren muss, freute er sich wie verrückt über die Autofahrt. Mein Mann und ich hatten statt dessen die Angst, die Willi hätte haben sollen, nicht vor dem Arzt, sondern vor der Diagnose. Es war sehr warscheinlich, dass wir eine Entscheidung hätten treffen müssen, über die man niemals nachdenken möchte, die aber kommen könnte.
Um es vorraus zu nehmen, noch bleibt uns all dies erspart, seine Krankheit, sehr ernst, ist behandelbar mit Medikamenten. Als der Veterenär uns diesen Vorschlag machte, ein neues Präparat aus zu probieren, statt einer quälenden OP, dachte ich tatsächlich darüber nach, ich erwägte ernst das Für und Wider. Dabei fragte ich nach den Nebenwirkungen des Medikamentes, das eine Entfernung der Prostata angeblich überflüssig macht.
In dieser für uns doch ernsten Situation antwortete der Tierarzt unseres Vertrauens tatsächlich auf die Frage der Nebenwirkung "Ich gehe stark davon aus, das der Willi keinen Nachwuchs mehr zeugen kann, wenn er dieses Präparat gespritzt bekommt". Ich, die völlig in Gedanken und Sorge war, konnte trotzdem antworten: " Egal, nicht schlimm, ich wollte eh keine Kinder mehr!" In dieser Situation, ernst und gespannt, waren weder der Veterenär noch ich in der Lage uns angemessen zu verhalten.
Bei ihm ist das der Alltag. Es ist alltäglich, Entscheidungen zu treffen, für das Wohl des Tieres UND auch seiner Menschen. Er hat einen Beruf, der sehr oft sogar, ernste Entscheidungen verlangt und er wandelt auf einem schmalen Grat, mit der Art, wie er mit den Herrchen und Frauchen umgeht.
War nun meine Reaktion auf seine Antwort der Situation angepasst, also ernsthaft?! Ja, jeder, der mich kennt, weiß dass es nichts mit Komik zu tun hat. Unser Leben in den Letzten Jahren war geprägt von Krankheit und der Angst sich gegenseitig zu verlieren. Es ist zu einem ernsthaften Leben geworden, ein Leben, in dem jeder Schritt gut überlegt werden muß.
Aber wir haben ein Leben, wir haben uns und unseren Freund Willi, einen Optimisten, durch und durch und wenn wir ernsthaft darüber nachdenken, können wir eine Menge von ihm lernen. Vielleicht ergötzt er euch mal wieder mit einem Beitrag, der euch je nach Lebenseinstellung entweder den Kopf schütteln lässt, oder euch ein Lächeln entlockt.
Nun aber eine letzte und wirklich ernste Frage. Sind Menschen, die Teilzeitpessimisten sind unglücklich, oder kommen sie mit ihrer Art zu denken und zu handeln sicherer, oder sogar besser durchs Leben?
Ich weiß, dass unsere Erinnerungen unser Leben sind, alles was sie enthalten prägt uns, doch nicht die Frage >Wie werde ich Pessimist?<, sondern,> Ist es die sicherere Art zu leben, die bessere?< ist hier meine Frage.
was müßt ihr für ein Bild von mir haben, wenn der erste Beitrag auf einem neuen Blog von einem Hund kommt. Ihr meint sicher, ich wäre (im leichtesten Fall) nicht Herr(in) meines Hundes, oder aber völlig meschugge, vielleicht auch nicht fähig einen ernsthaften Beitrag zu bloggen, oder, oder, oder....! Mag sein, vielleicht von allem ein wenig,bestimmt.
Ich will mich auch gar nicht entschuldigen, schließlich bin ich nur eine Teilzeitoptimistin. Optimismus ist wie ihr sicher wißt nur ein Ausdruck für lebensbejahende, aufgeschlossene, ja auch lustige Menschen, die in allem, was so um sie herum geschieht etwas positives sehen. Sarkasmus, negative Lebenseinstellung und Verzweiflung passen nicht, oder nur in der abgeschwächtesten Form in ihr Leben.
Tja und da sind wir bei Ernsthaftigkeit. Ich will nicht sagen, dass jeder, der ernsthaft ist in seinem Tun und Denken ein Pessimist ist, aber bei näherer Betrachtung könnte man darüber diskutieren.
Nehmen wir an, ich müsste mich mit einem Thema auseinander setzen, dem eine Tat, eine Handlung folgen muss. Dann muss ich eine gedankliche Liste erstellen, ein Für und ein Wider. Das betreibe ich mit Ernsthaftigkeit, damit auch etwas Vernünftiges dabei herauskommt.
Nehmen wir an, dass ich das beruflich tun muß, Entscheidungen fällen, ein Für oder Wider erwägen, dann bin ich schon ein Mensch, der durch seine Tätigkeit zu ernsthaftem Handeln gezwungen wird.
Ist dieser Mensch dann in der Lage, wenn er sein berufliches Umfeld verlässt, Feierabend macht, voller Optimismus Heim zu kehren, mit wildfremden Menschen über Kleinigkeiten in der U-Bahn zu lachen, den vergangenen Tag aus zu blenden, mit all seinen Widrigkeiten und den künftigen, mit seinen eventuellen Katastrophen auch?
Nun eine andere Situation. Mein vierbeiniger Freund Willi, ein absoluter Optimist im Übrigen, ist nicht mehr der Jüngste. Gestern stellte er sich und seine Ansichten kurz vor. Auch wenn er wusste, dass er gleich wieder ins "Haus der Angst" einkehren muss, freute er sich wie verrückt über die Autofahrt. Mein Mann und ich hatten statt dessen die Angst, die Willi hätte haben sollen, nicht vor dem Arzt, sondern vor der Diagnose. Es war sehr warscheinlich, dass wir eine Entscheidung hätten treffen müssen, über die man niemals nachdenken möchte, die aber kommen könnte.
Um es vorraus zu nehmen, noch bleibt uns all dies erspart, seine Krankheit, sehr ernst, ist behandelbar mit Medikamenten. Als der Veterenär uns diesen Vorschlag machte, ein neues Präparat aus zu probieren, statt einer quälenden OP, dachte ich tatsächlich darüber nach, ich erwägte ernst das Für und Wider. Dabei fragte ich nach den Nebenwirkungen des Medikamentes, das eine Entfernung der Prostata angeblich überflüssig macht.
In dieser für uns doch ernsten Situation antwortete der Tierarzt unseres Vertrauens tatsächlich auf die Frage der Nebenwirkung "Ich gehe stark davon aus, das der Willi keinen Nachwuchs mehr zeugen kann, wenn er dieses Präparat gespritzt bekommt". Ich, die völlig in Gedanken und Sorge war, konnte trotzdem antworten: " Egal, nicht schlimm, ich wollte eh keine Kinder mehr!" In dieser Situation, ernst und gespannt, waren weder der Veterenär noch ich in der Lage uns angemessen zu verhalten.
Bei ihm ist das der Alltag. Es ist alltäglich, Entscheidungen zu treffen, für das Wohl des Tieres UND auch seiner Menschen. Er hat einen Beruf, der sehr oft sogar, ernste Entscheidungen verlangt und er wandelt auf einem schmalen Grat, mit der Art, wie er mit den Herrchen und Frauchen umgeht.
War nun meine Reaktion auf seine Antwort der Situation angepasst, also ernsthaft?! Ja, jeder, der mich kennt, weiß dass es nichts mit Komik zu tun hat. Unser Leben in den Letzten Jahren war geprägt von Krankheit und der Angst sich gegenseitig zu verlieren. Es ist zu einem ernsthaften Leben geworden, ein Leben, in dem jeder Schritt gut überlegt werden muß.
Aber wir haben ein Leben, wir haben uns und unseren Freund Willi, einen Optimisten, durch und durch und wenn wir ernsthaft darüber nachdenken, können wir eine Menge von ihm lernen. Vielleicht ergötzt er euch mal wieder mit einem Beitrag, der euch je nach Lebenseinstellung entweder den Kopf schütteln lässt, oder euch ein Lächeln entlockt.
Nun aber eine letzte und wirklich ernste Frage. Sind Menschen, die Teilzeitpessimisten sind unglücklich, oder kommen sie mit ihrer Art zu denken und zu handeln sicherer, oder sogar besser durchs Leben?
Ich weiß, dass unsere Erinnerungen unser Leben sind, alles was sie enthalten prägt uns, doch nicht die Frage >Wie werde ich Pessimist?<, sondern,> Ist es die sicherere Art zu leben, die bessere?< ist hier meine Frage.
possumop - 8. Dez, 10:48